In den letzten Jahren wurde immer stärker der Business Case Diversity hervorgehoben, also der wirtschaftliche Nutzen von Diversität für Unternehmen herausgearbeitet. Ein Argument ist hierbei die höhere Innovationskraft: Unternehmen versprechen sich von divers zusammengesetzten Teams innovativere Lösungen [13]. Auch wird angeführt, dass Unternehmen mit konsequentem Diversity Management wirtschaftlich nachhaltig besser abschneiden würden. Dabei werden vor allem eine inklusive Führung und ein diverses Führungsteam als Erfolgsfaktoren hervorgehoben [14]. Es soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass auch Kritik an dieser ökonomischen Erfolgsperspektive auf Diversity Management immer lauter wird. Forscher:innen kritisieren Aussagen von mehr Gewinn durch Diversity Management und weisen auf eine zu schlechte Datengrundlage hin. Es wird immer stärker hervorgehoben, dass eine Beschäftigung mit Diversität kein wirtschaftlicher Erfolgs- oder Innovationsmotor ist, sondern vielmehr eine Notwendigkeit angesichts des demografischen Wandels und Fachkräftemangels, auf die im Folgenden noch näher eingegangen wird [15].
In diesem Zusammenhang wird immer wieder hervorgehoben: Vielfalt allein reicht nicht, sondern kann auch richtig anstrengend und konfliktträchtig werden. Ohne gemeinsame Team- und auch Unternehmenskultur können Unterschiede auch zu Missverständnissen oder Konflikten führen. Deshalb sprechen viele Unternehmen heute nicht mehr nur von „Diversity“, sondern von Diversity, Equity, Inclusion & Belonging (DEIB) – und rücken damit auch Chancengerechtigkeit und Zugehörigkeit in den Fokus Neben der Wertschätzung von Vielfalt braucht es eben diese Zugehörigkeit, um sowohl Anerkennung für die eigene Identität zu erfahren als auch, um eine „Wir-Kultur“ zu empfinden. [1, 15, 16, 17]. Bei uns bei HAMBURG WASSER wurde daher das Diversity Management auch an das Team der Organisationsentwicklung angegliedert, um die Team , Unternehmens- und Zusammenarbeitskultur ganzheitlich zu denken.