Vielfalt und gesunde Arbeit – organisationale Maßnahmen

  • Etwas mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass es in ihrem Unternehmen Richtlinien oder Handlungsanweisungen zum Schutz vor Diskriminierung gibt. Bei fast einem Drittel ist im Unternehmen eine konkrete Person bekannt, die für das Diversitätsmanagement zuständig ist.
  • So berichten 68,6 Prozent der Befragten, die in Großunternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten tätig sind, von solchen Schutzmaßnahmen, während es in Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten nur 37,9 Prozent sind.
  • Zudem zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Wirtschaftsgruppen. Im Bereich Information und Kommunikation sind solche Organisationsmaßnahmen häufig anzutreffen, während sie im Dienstleistungssektor, im Handel sowie im Bau- und Gastgewerbe wesentlich seltener Richtlinien/Handlungsanweisungen oder sogar ein Diversitätsmanagement vorzufinden sind.

In der Befragung wurde zudem das Vorhandensein von zwei konkreten organisationalen Strukturmerkmalen im Hinblick auf Vielfalt erfragt. Einerseits sollten die teilnehmenden Personen angeben, ob es in ihrem Unternehmen Richtlinien bzw. Handlungsanweisungen gegen Diskriminierung gibt.
Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (54,8 Prozent) haben angegeben, dass in ihrem Unternehmen Richtlinien oder Handlungsanweisungen gegen Diskriminierung vorhanden sind. 28,4 Prozent haben dies verneint, während 16,8 Prozent keine Angabe machen konnten („Weiß nicht“). Besonders auffällig ist die Branche Information und Kommunikation, die mit 67,9 Prozent den mit Abstand höchsten Anteil an „Ja“-Antworten aufweist. Dieser Wert liegt +13 Prozentpunkte über dem Gesamtdurchschnitt.

Ein klarer Zusammenhang zwischen der Betriebsgröße und dem Vorhandensein von Richtlinien bzw. Handlungsanweisungen zum Schutz vor Diskriminierung ist erkennbar (Diagramm 10). So steigt mit zunehmender Betriebsgröße der Anteil der Befragten, die das Vorhandensein solcher Richtlinien bestätigen, erheblich an. Das Muster „Je größer der Betrieb, desto wahrscheinlicher ist das Vorhandensein formalisierter Maßnahmen zum Schutz vor Diskriminierung“ könnte damit zusammenhängen, dass mit zunehmender Größe die Personalstrukturen in den Aufgaben ebenfalls vielfältiger sowie professioneller werden und auch klarer und sichtbarer über diversitätsbezogene Themen kommuniziert wird.